Inklusives Theater:

Theatergruppe des Vereins Behindertenhilfe zeigt

Don Quijote

im Sportheim Erzhausen
8. April 2018 um 15 Uhr


Behinderte und Nichtbehinderte zeigen ein Theaterstück

frei nach dem Roman von Miguel de Cervantes

(Fotos: Christel Heidler, Georg Weber und Wikipedia)


Unterstützt werden die Bewohner der Albrecht-Tuckermann-Wohnanlage und des Wohnverbundes Langen
dabei von der Kulturwerkstatt Goldbach und dem Sickenhofer Laientheater SiLT.

http://www.bareins-in-action.de/de/index.php

http://behindertenhilfe-offenbach.de/

Online-Portal der Offenbach Post (OP-Online) vom 18.10.2017
Von Markus Schaible

Die Darsteller der Theatergruppe „Tuckerfrauen und Tuckermänner“ bringen mit Unterstützung zweier weiterer Ensembles Don Quijote auf die Bühne. Gleich zweimal wird die Theatergruppe des Vereins Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach im November das Stück „Don Quijote“ frei nach Miguel de Cervantes aufführen.

Unterstützt werden die Bewohner der Albrecht-Tuckermann-Wohnanlage und des Wohnverbundes Langen dabei von der Kulturwerkstatt Goldbach und dem Sickenhofer Laientheater SiLT.

Nach „Des Kaisers neue Kleider“ ist es bereits die zweite Zusammenarbeit der drei Gruppen. Die professionellen Theaterpädagogen und Choreografen Franziska und Jan Bareins haben nun auch „Don Quijote – der Mann von der Mancha“ so umgeschrieben, dass es Menschen mit und ohne Behinderung zusammen aufführen können. „Die Lust, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und diese mit Leben zu füllen, ist hierbei das Verbindende“, sagt Inge Lotz-Maßholder, stellvertretende Leiterin des Wohnverbunds und Leiterin der Theatergruppe; „Alle Beteiligten erweitern ihren Erfahrungshorizont, schärfen ihre Wahrnehmung, Beobachtung und Spontanität. Im Mittelpunkt der Proben stehen ganz klar die Begegnung, das gemeinsame Entdecken der eigenen Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten sowie nicht zuletzt die reine Freude am Spielen. Das Thema Behinderung rückt in den Hintergrund. Schließlich begeben sich alle Teilnehmer miteinander in neue Situationen und erfahren Neues und Ungewohntes.“

 
Bericht im Erzhäuser Anzeiger vom 12. April 2018:
 
Der Beginn der Theater-Aufführung war auf 15 Uhr festgelegt. Aber bereits um 14 Uhr strömten die Zuschauer in den großen Saal des Sportheims. Auch einige Bewohner des Seniorenheims in der Industriestraße waren von Betreuern per Auto und mit dem Rollstuhl zum Sportheim gebracht worden:
 

Am Eingang saß Wolfgang Klein, der 1. Vorsitzende der SVE, kontrollierte
die Eintrittskarten und nahm Spenden für die Veranstaltung entgegen:

Vor der Bühne waren über dreißig Blumensträuße aufgestellt, ein richtig hübscher Schmuck.
Am Ende der Aufführung wurden die Sträuße an die Theater-Akteure verteilt:

Vor Beginn der Veranstaltung und in der Pause konnten sich die Gäste Popcorn oder Waffeln kaufen:

Auf der Empore war eine aufwändige Tontechnikanlage aufgebaut:

Der Saal hatte sich gefüllt, bis zum Beginn der Veranstaltung spielte der Leierkastenmann zur Unterhaltung der Zuschauer:

Die Senioren aus dem Pflegeheim hatten bevorzugte Plätze in den vorderen Reihen erhalten:

 

Begrüßung durch Franziska Bareins und Inge Lotz-Maßholder:
 

 

Und dann begann die Aufführung:

Die Akteure "Marschieren" durch den Saal und gehen auf die Bühne:

 

Ein Schwert hat Don Quijote bereits  -  alles andere aber fehlt ihm noch:
 

 

. . . jetzt ist seine Ausrüstung komplett:

 

Und jetzt hat er auch noch ein Pferd zum Reiten: seine Rosinante!

Aber - fast hätte man es vergessen - ein fahrender Ritter braucht natürlich auch einen Knappen:
und hier ist er: Sancho Pansa!

 

Sancho Pansa benötigt auch ein Reittier, und schon hat er einen Esel:

 

Alles komplett, da beginnt auch schon das erste Abenteuer

Wie bei allen seinen Abenteuern, am Schluss werden Don Quijote und Sancho Pansa deftig verprügelt:

Auch der Kampf gegen staubumwölkte Hammelherden, die für
ihn mächtige Heere
darstellen, endet mit einer herben Niederlage:


Alles, was
Don Quijote begegnet, bringt er mit dem Rittertum in Zusammenhang, obwohl dieses schon seit Generationen erloschen ist. Eine einfache Schänke erscheint ihm als Kastell, die Dirnen werden zu Burgfräulein und der Wirt zum Kastellan, von dem er den Ritterschlag erbittet – und erhält:



Der Ritterschlag:

PAUSE!


Beginn des zweiten Teils:
 

.... und wieder gibt es herzhafte Prügel:

 

Schlussbild:

Alle Akteure erhalten eine Blumenstrauss:

Einige der Akteure auf der Bühne haben ihren Blumenstrauß an die Seniorinnen des Pflegeheimes weitergegeben:

 

Gruppenbild auf der Bühne:


Ein wunderbarer Nachmittag geht zu Ende: ein wunderbarer Nachmittag
für die Zuschauer im Saal und für die Schauspieler auf der Bühne!
 
 

Hintergrund zum Roman und zum Schriftsteller:

22. April 2016  /  Toledo (dpa/tmn)

400 Jahre nach Cervantes Tod:

Auf der Spur des Don Quijote

In La Mancha liegen die Schauplätze des weltberühmten Romans von Miguel des Cervantes. Was gibt es dort zu sehen?

La Mancha ist eine karge und unwirtliche Gegend. Die wichtigste Touristenattraktion der Hochebene in Mittelspanien ist eine literarische Figur, die es in Wirklichkeit nie gegeben hat.

Denn in dieser Einöde ließ Spaniens bedeutendster Schriftsteller Miguel de Cervantes (1547-1616) im Roman "Don Quijote" den "Ritter von der traurigen Gestalt" gegen Windmühlen kämpfen und andere Abenteuer bestehen. Der Autor starb am 22. April 1616 - also vor 400 Jahren.

Um Urlauber in die Gegend mit ihren verbrannten Wiesen sowie endlosen Getreide- und Weinfeldern zu locken, haben die Spanier schon vor Jahrzehnten damit begonnen, eine "Ruta de Don Quijote" anzulegen. Auf dieser können Touristen dem Romanhelden auf Schritt und Tritt begegnen. Ein Netz von insgesamt 2500 Kilometern Wegstrecke verläuft in zehn Etappen nicht nur zu den vermutlichen Schauplätzen der Romanhandlung, sondern auch kreuz und quer durch die südlich von Madrid gelegene Region Kastilien-La Mancha.

Das Dorf Campo de Criptana rühmt sich, die Bühne für das berühmteste Abenteuer von Don Quijote gewesen zu sein. Auf einer Ödfläche außerhalb des Ortskerns soll der Romanheld im Wahn die Windmühlen für Riesen gehalten und mit dem Schwert bekämpft haben. Zehn Mühlen wurden für viel Geld restauriert. Einst standen hier 34 Windmühlen.

El Toboso, ein schmucker Ort mit heute 2000 Einwohnern, war die Heimstätte der Romanfigur Dulcinea. Dort können Reisende das Wohnhaus der Angebeteten des Ritters und ein Cervantes-Museum mit historischen Ausgaben des Romans in verschiedenen Sprachen besichtigen. In der neben einer Autobahn gelegenen 1000-Seelen-Gemeinde Puerto Lápice soll Don Quijote in einer Schenke zum Ritter geschlagen worden sein. Und in der Ortschaft Argamasilla de Alba mit 7100 Einwohnen ist ein unterirdisches Gewölbe erhalten, in dem Cervantes inhaftiert gewesen und den ersten Band seines Romans geschrieben haben soll.

Die Kleinstadt Alcázar de San Juan wurde von einigen Historikern als Geburtsort von Cervantes eingestuft. Dort war eine Taufurkunde entdeckt worden mit dem Namen des Autors. Es gab in dem Ort auch ein angebliches Cervantes-Geburtshaus. Das Gebäude wurde aber vor mehreren Jahren wegen Baufälligkeit abgerissen. Und eine Reihe von Gründen spricht dagegen, dass der Cervantes von Alcázar de San Juan der Autor des "Don Quijote" war. Allgemein gilt die Universitätsstadt Alcalá de Henares östlich von Madrid als Geburtsort des Schriftstellers.

Eigentlich sollte die "Ruta de Don Quijote" nach Vorstellung ihrer Erfinder ein Gegenstück zum Jakobsweg in Nordspanien werden. Doch mit diesem Plan haben sich die Verantwortlichen in Kastilien-La Mancha übernommen. Kritiker beklagen, dass Teile der Route ungenutzt brachliegen.
 

Der Kampf gegen Windmühlen: Der Romanheld Don Quijote hielt die Mühlen bei Campo de Cripta für Riesen - zehn von ihnen wurden restauriert. Foto: Junta de Comunidades de Castilla-La Mancha

 

La Mancha ist eher eine eintönige Gegend mit endlosen Getreide- und Weinfeldern - doch die Romanfigur Don Quijote hat sie sehr berühmt gemacht. Foto: Junta de Comunidades de Castilla-La

 

In Argamasilla de Alba liegt ein Gehöft, in dessen Gewölbe Cervantes angeblich eingesperrt war und den erten Band seines Romans geschrieben hat. Foto: Junta de Comunidades de Castilla-La Mancha

 

In Alcázar de San Juan steht eine Statue von Don Quijote. Ob die Kleinstadt wirklich der Geburtsort von Cervantes war, ist aber umstritten. Foto: Junta de Comunidades de Castilla-La Mancha

 

Die Schenke der kleinen Gemeinde Puerto Lápice soll der Schauplatz gewesen sein, wo Don Quijote im Roman zum Ritter geschlagen wurde. Foto: Junta de Comunidades de Castilla-La Mancha

 

Der Schriftsteller Cervantes ist in der Region Kastilien-La Mancha an vielen Orten präsent - wie hier in Alcazar de San Juan. Foto: Junta de Comunidades de Castilla-La Mancha

 

Wikipedia über den Roman Don Quijote:
(Wikipedia: Don_Quijote)

Don Quijote

Don Quijote ist die Bezeichnung für den Roman "El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha" von Miguel de Cervantes, übersetzt "Der sinnreiche Junker Don Quijote von der Mancha", und gleichzeitig der Name des Protagonisten.

Der erste Teil wurde 1605, der zweite 1615 veröffentlicht. Beide Romane erschienen in spanischer Sprache. Die erste deutsche Übersetzung wurde 1621 von Pahsch Basteln von der Sohle (Pseudonym von Joachim Caesar) angefertigt. Sie erschien jedoch erst 1648 und umfasste nur die ersten 23 Kapitel. Die 1799–1801 herausgegebene Übersetzung von Ludwig Tieck ist wohl bis heute die bekannteste deutsche Übersetzung. Die 50 Jahre später von Ludwig Braunfels gefertigte galt lange als die sprachtreueste und kenntnisreichste. 2008 erschien das Werk in einer von Susanne Lange neu übersetzten, zweibändigen deutschen Fassung, welche von der Literaturkritik hoch gelobt wurde und deren sprachliche Dimension im Deutschen mit derjenigen des Originals verglichen wurde. 2002 wählten – organisiert vom Osloer Nobelinstitut – 100 bekannte Schriftsteller Don Quijote zum „besten Buch der Welt“.

Hintergrund

Zu den beliebtesten Lektüren des späten Mittelalters zählten die Ritterromane, besonders der Roman Amadis von Gallien. Steigende Nachfrage der Leserschaft führte zu einer Flut neuer Fortsetzungen, in denen immer fantastischere, unglaubwürdigere Abenteuer geschildert wurden, die – nach Meinung der Gebildeten jener Zeit – die Gehirne der Leser vernebelten.

Hier setzt der Verfasser an. Sein Don Quijote soll nicht nur die Ritterromane parodieren, sondern auch vor Augen führen, wie deren übermäßige Lektüre den Verstand raubt. Die Geschichte selbst behauptet Cervantes aus der Schrift eines (fiktiven) arabischen Historikers, des Cide Hamete Benengeli, übernommen zu haben, in dessen arabischem Namen steckt ebenso ein „Hirsch“ wie in „Cervantes“.

Erster Teil

Alonso Quijano, ein kleiner Landadeliger, lebt „irgendwo“ in der Mancha in Spanien. Er hat schon nahezu alle Ritterromane gelesen, deren Begebenheiten er ab einem bestimmten Moment für absolut wahr hält. Diese Lektüre hat ihn so weit der Realität entrückt, dass er eines Tages selbst ein „fahrender Ritter“ werden will, um sich todesmutig in Abenteuer und Gefahren zu stürzen, das Unrecht zu bekämpfen und ewigen Ruhm an seinen Namen zu heften. Diesen ändert er in Don Quijote, seinem alten dürren Gaul verleiht er den Namen Rosinante (Rocinante, span. rocín „Gaul“ und antes „vorher“ bzw. „vorhergehend“) mit der Doppelbedeutung „vorher ein gewöhnlicher Gaul, (jetzt) allen Gäulen vorangehend“. Ein Bauernmädchen, das er in seiner Jugend einmal heimlich verehrt, seitdem aber nie mehr gesehen hat, erwählt er sich – seinen literarischen Vorbildern folgend – zur Gebieterin seines Herzens und nennt sie wohlklingend Dulcinea von Toboso (von dulce „süß“). Er wird sie während des Romans niemals zu Gesicht bekommen.

Er putzt eine rostzerfressene Rüstung, die sich von seinen Ahnen noch erhalten hat, baut eine einfache Haube mit Pappe und Metall zum Helm um und zieht auf Abenteuer aus. Alles, was ihm begegnet, bringt er mit dem Rittertum in Zusammenhang, obwohl dieses schon seit Generationen erloschen ist. Eine einfache Schänke erscheint ihm als Kastell, die Dirnen werden zu Burgfräulein und der Wirt zum Kastellan, von dem er den Ritterschlag erbittet – und erhält. Bei nahezu jedem Abenteuer bezieht er Prügel. Völlig zerschlagen wird er schließlich nach Hause geschafft. Ein Barbier und der Dorfpfarrer veranstalten im Haus des Don Quijote ein Autodafé (Bücherverbrennung), dem – mit Ausnahme des Amadís de Gaula und des Tirant lo Blanc – seine sämtlichen Ritterromane zum Opfer fallen. Doch Don Quijote beschließt einen neuen Ausritt und nimmt einen Bauern als seinen „Stallmeister“ an, der ihn fortan begleiten wird. Er heißt Sancho Panza (panza kann man als „Bauch“ oder „Wanst“ verstehen). Er ist in jeder Beziehung das Gegenteil seines Ritters: Dieser ist lang, dürr, in idealistischen Träumen versponnen, vermeintlich furchtlos – Sancho dagegen klein, dick, praktisch und mit einem gesunden Menschenverstand denkend, ängstlich. Er durchschaut die Narrheiten seines Herrn, leistet ihm aber trotzdem die Gefolgschaft. Don Quijote hat ihm nämlich, entsprechend den Vorgaben in den Ritterromanen, als seinem Stallmeister die Statthalterschaft über eine Insel in Aussicht gestellt. Diese Verlockung bindet Sancho trotz aller Bedenken an seinen Herrn.

Von seinem Stallmeister begleitet, bricht Don Quijote zu seinem zweiten Ausritt auf. Hier ereignen sich jene Taten, für die der Roman berühmt ist. Don Quijote kämpft gegen Windmühlen, die ihm als Riesen erscheinen (der Ausdruck „gegen Windmühlen kämpfen“ geht auf diese Geschichte zurück), attackiert staubumwölkte Hammelherden, die für ihn mächtige Heere zu sein scheinen, jagt einem Barbier sein Rasierbecken ab, das für ihn den Helm des Mambrin darstellt, besteht einen „blutigen“ Kampf mit einigen Schläuchen roten Weines und dergleichen mehr. Häufig wird Don Quijote am Ende solcher Abenteuer von seinen Widersachern fürchterlich verprügelt oder kommt anders zu Schaden. Sancho Panza weist seinen Herrn stets auf die Diskrepanz zwischen dessen Einbildung und der Wirklichkeit hin. Für Don Quijote beruht sie jedoch auf der Täuschung durch mächtige, ihm feindlich gesinnte Zauberer. Diese haben, so glaubt er zum Beispiel, die Riesen in Windmühlen verzaubert. Don Quijote gibt sich auf Anregung seines Knappen den Beinamen „Der Ritter von der traurigen Gestalt“.

Wiederum sind es am Ende der Barbier und der Dorfpfarrer, unterstützt von einem Kanonikus, die den Don Quijote überlisten und ihn im Käfig auf einem Ochsenkarren in seine Heimat zurückbringen.

Zweiter Teil

Das Werk wurde gleich nach der Erstveröffentlichung zu Beginn des Jahres 1605 ein Verkaufsschlager – schon wenige Wochen später erschienen drei Raubdrucke. Den zweiten Teil hat Cervantes erst zehn Jahre später beendet (1615), nachdem – vom Erfolg des ersten Buches beflügelt – ein anderer Schriftsteller unter dem Namen Alonso Fernández de Avellaneda eine inoffizielle und durch Cervantes nicht genehmigte Fortsetzung geschrieben hatte. Obwohl innerhalb der Romanhandlung zwischen dem Ende des ersten und dem Beginn des zweiten Teils nur wenige Wochen liegen, behauptet die Erzählung, dass der erste Teil bereits veröffentlicht und einem breiten Publikum bekannt sei. Das Gleiche gilt für das Buch des Avellaneda.

Die beiden Helden ziehen erneut auf Abenteuer aus, die meist glimpflicher als im ersten Teil enden. Dies auch deshalb, weil Don Quijote mehrfach an Leute gerät, die ihn bereits kennen, weil sie den ersten Teil des Buches gelesen haben und somit wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Don Quijote begegnet einem Transport zweier wilder, hungriger Löwen. Er bedrängt den Tierwärter, den Käfig zu öffnen, um sich den Bestien zum Kampfe zu stellen. Trotz aller Einwände öffnet jener schließlich einen Käfig. Der Löwe dehnt sich kurz, dann legt er sich wieder hin und streckt Don Quijote nur sein Hinterteil entgegen. Der sieht das Abenteuer als bestanden an und legt sich künftig den Beinamen „Ritter von den Löwen“ zu.

Auf seinem weiteren Weg zum Turnier nach Saragossa begegnet Don Quijote einem Herzog und dessen Gemahlin, die mit großer Begeisterung Cervantes’ Buch genau gelesen haben. Sie laden den Ritter und seinen Stallmeister in ihre Residenz ein und inszenieren wochenlang Späße, um sich an der Narrheit des Quijote zu belustigen. Auch Sancho Panzas Wunsch nach einer Insel wird vom Herzog erfüllt. Er ernennt Sancho zum Statthalter eines Städtchens. Zwar „regiert“ Sancho mit erstaunlicher Weisheit und fällt salomonische Urteile, doch nach zehn Tagen hat er die Statthalterschaft für immer satt und kehrt zu Don Quijote zurück. Sie ziehen nun nach Barcelona, wo Don Quijote dem „Ritter vom silbernen Mond“ begegnet. Dieser fordert ihn zum Turnier, wirft ihn vom Pferd und erlegt ihm bei seiner ritterlichen Ehre die Pflicht auf, in seine Heimat zurückzukehren. Hinter der Bezeichnung „Ritter vom silbernen Mond“ verbirgt sich ein Freund des Dorfpfarrers und des Barbiers, der auf diese Weise Don Quijote zur Heimkehr zwingt.

Schon wenige Tage nach seiner Rückkehr befällt Don Quijote ein Fieber. Auf dem Totenbett erkennt er plötzlich den „Unsinn und [die] Verworfenheit“ der Ritterbücher und beklagt, dass ihm diese Einsicht so spät gekommen sei. Damit enden sein Leben und das Buch.