Ortskundlicher Arbeitskreis
Advent im Dorfmuseum
und
Adventsmarkt der Hobbykünstler
am 3. Dezember 2017

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Am 3. Dezember 2017 fand in der alten Schillerschule wieder die Adventsfeier des Ortskundlichen Arbeitskreises und der Adventsmarkt der Hobbykünstler statt. Das alte Schulgebäude war mit Girlanden geschmückt. Schon vor 13 Uhr, also schon vor dem offiziellen Beginn der Adventsveranstaltung, strömten die ersten Besucher in die Schillerschule.

In den beiden ehemaligen Klassenräumen im Erdgeschoß und im 1. Obergeschoß waren wieder die vertrauten Stände der Hobbykünstler aufgebaut, wie wir sie schon viele Jahre kennen. Wie schon in der Vergangenheit konnte man die verschiedensten handwerklichen Gegenstände und Produkte bewundern und auch käuflich erwerben.

Aus gesundheitlichen Gründen wollte Frau Waltraut Heller in diesem Jahr nicht am Hobbykünstlermarkt teilnehmen. Aufgrund des tragischen Schicksals von Jan Germann jedoch entschied sie sich dann anders: sie erhielt einen Platz im ersten Stock der Schillerschule in einem Raum des Jugendzentrums. Dort bot sie ihre vielfältigen Gruß- und Glückwunschkarten an. Der Erlös dieser Verkäufe kam Jan Germann zugute. Beim Zählen am Ende der Veranstaltung kamen sage und schreibe 464,64 Euro zusammen!

Großes Interesse konnte man wieder in den Räumen des Heimatmuseums beobachten. Viele Gäste sahen sich die zahlreichen großen Ordner mit historischen Fotos aus unserem Dorf an, besonders die Fotos der vielen Konfirmanden-Jahrgänge aus den letzten Jahrzehnten. Dabei ergaben sich stets lebhafte Gesprächsrunden, in denen die gemeinsame Erinnerung an lange zurückliegende Geschehnisse im Vordergrund standen.

Der Erzhäuser Maler Erhard Kosch überreichte dem Ortskundlichen Arbeitskreis ein großes Buch, in dem einige Informationen über den Maler selbst, aber vor allem eine große und umfassende Zusammenstellung aller Werke zu finden ist, die der Maler im Laufe seines Lebens geschaffen hat. Das Buch wird seinen dauernden Platz im Museum finden.

Auch das "Museums-Cafe" verzeichnete einen großen Andrang . Das Organisations-Team vom Ortskundlichen Arbeitskreis hatte Blechkuchen vomm Bäcker Keller geordert  -  davon ist nicht viel übrig geblieben. Die Tische im (südlichen) Museums-Saal waren zu jeder Zeit besetzt, so manches mal musste man warten, bevor ein Platz frei wurde.

 

Artikel im Erzhäuser Anzeiger vom 14. Dezember 2017:
 

 

Um 13 Uhr wurde der Hobbykünstlermarkt 2017 eröffnet. Alle Aussteller, alle zu diesem frühen Zeitpunkt schon erschienenen Besucher sowie Bürgermeister Rainer Seibold und die Vorsitzende der Gemeindevertretung Tanja Launer standen im Saal gegenüber dem Jugendzentrum im Erdgeschoss bereit zu den obligatorischen Begrüßungs- und Dankesreden:
 

Die unermüdliche Organisatorin des Hobbykünstlermarktes Waltraud Stelter begann mit ihrer Begrüßungsrede:

Begrüßungsrede von Waltraud Stelter:

Ich heiße Sie recht herzlich Willkommen auf dem Adventsmarkt der Hobbykünstler und ich freue mich, dass es auch in diesem Jahr gelungen ist, Hobbykünstler zu finden, die heute unsere Schillerschule mit Lebendigkeit und Freude füllen.

Würden Sie mir noch ein paar Minuten Ihrer Zeit schenken? Danke.

Ich habe beim Aufräumen eines Dachbodens einen alten Schulranzen gefunden, dessen Inhalt nur eine alte Schiefertafel mit Schwämmchen und Griffel war und ein vergilbtes Heft mit der Aufschrift: ‚Mein Aufsatzheft‘, in dem noch ein abgebrochener Bleistift lag. Natürlich wollte ich auch wissen, was so vor grauer Vorzeit in Worten festgehalten wurde und begann zu lesen. Einer der Aufsätze erregte meine Aufmerksamkeit, der so was von gut zu diesem Nachmittag passt, dass ich Ihnen diesen nicht vorenthalten möchte.

Wer erinnert sich nicht an die Zeit, wo man nach einem Klassenausflug einen Aufsatz verfassen musste, was man so alles gesehen hatte und die dazugehörigen Gedanken niederschrieb.

Irgendwann war wohl auch ein Ausflug zu einem Hobbykünstlermarkt angesagt und was ich da las, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und deswegen wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Zuhören.

Vorwort: Wir waren auf einem Hobbykünstlermarkt in einem alten Schulgebäude, das in der Nähe der evangelischen Kirche steht; schräg gegenüber der Telefonzelle. Ich war schon sehr gespannt, was es dort zu besichtigen gab.

Vorab möchte ich gerne kurz eine Erklärung für eine Wortschöpfung geben, die in meinem Aufsatz mehrmals vorkommen wird. Es ist das Wort ‚knoddeln‘, was so viel heißt wie ‚etwas tun, oder so ‘.

Der Hobbykünstler und die Welt des ‚Knoddelns‘

Der Hobbykünstler kann weiblich wie auch männlich sein und wird von Jugend an inspiriert, z.B. im Schulfach Handarbeiten und Werken. Da ist ein mögliches Hobby und noch ein Muss zur Teilnahme. Man könnte es auch Hobbykunstschmiede nennen.

Die Statistik sagt, dass es 23 % männliche und 71% weibliche Hobbykünstler gibt. Das liegt zum einen daran, dass Männer mehr fürs Grobe zu haben sind und dass sich Frauen mehr dem Filigranen widmen. Auch die Beschaffenheit der Hände hat Einfluss auf die Statistik. Männer haben kräftige Hände – meine Mama sagt Worschtfinger dazu – und deshalb möchte ich erst über die Mannsleut referieren; das ist eh in wenigen Sätzen aufgeschrieben.

Also, der männliche Hobbykünstler ist in der Holzbearbeitung kaum zu toppen. Dekoratives für das ganze Jahr fertigt er genauso an wie Spielzeuge für die Kleinen, Multifunktionale Weihnachtsgrippen, die im Sommer als Bauernhof dienen, oder Küchenartikel für den täglichen Gebrauch. Manchmal versuchen sie sich auch als Maler Klecksel. Zum Knoddeln finden Männer immer etwas. Und wer keine Worschtfinger hat, der schreibt kurzweilige Bücher!

Da bin ich schon durch und nun komme ich zum weiblichen Hobbykünstler. Frauen haben Fähigkeiten und auch Fertigkeiten, wovon Männer nur träumen können.

Neulich erst hat man eine Anleitung für das Strümpfe stricken aus dem Jahre 1688 gefunden, was bedeutet, dass es zu dieser Zeit schon Hobbykünstler gab; damals nannte man sie Strickliesel oder Oma. Es ist schon eine Kunst für sich, mit 5 Stricknadeln Strümpfe zu fertigen. Die Verarbeitung von Wolle war schon immer die Nr. 1 bei den weiblichen Hobbykünstlern. Und Ideen haben sie, das muss man ihnen lassen. Für jede Jahreszeit wurde die Familie von oben bis unten eingekleidet! Das traf auch für Kleidung zu, die genäht wurde. Eine besondere Gabe hatten diejenigen, die sticken konnten; Monogramme und Sprüche, wie zum Beispiel ‚Zu jedem Topf gehört ein Deckel‘ oder ‚Der beste Schatz von einem Mann ist eine Frau die kochen kann‘ waren der Renner. Etwas zum Knoddeln hatten sie immer. Auch basteln war voll ihr Ding, genauso wie die Herstellung von Schmuck, wie zum Beispiel getrocknete Apfelkerne zu einer Kette aufgezogen. Übrigens scheint mir eh, dass Frauen die Kreativeren sind.

Über 94 % der Hobbykünstler habe ich nun berichtet. Wer aufgepasst hat, dem ist nicht entgangen, dass 6 % in der Statistik unerwähnt blieben. Das sind die unerforschten Lebenskünstler.

Zusammengefasst: Weibliche und männliche Hobbykünstler sind immer am knoddeln, sofern es ihre Zeit zulässt. Und sie waren glücklich, wenn ihre Produkte bewundert und gekauft wurden.

Fazit: Inspiriert durch den Besuch bei den Hobbykünstlern habe ich mir fest vorgenommen, auch ein Knoddelstar zu werden. Bis bald liebe Leute.

Und darunter schrieb die Lehrerin: Es ist eine Kunst, so eine wundervolle Beschreibung zu Papier zu bringen und verdient größten Respekt - und die Note ’sehr gut‘

Und jetzt wünsche ich Ihnen einen schönen Nachmittag in der alten Schillerschule.

Auch Brigitte Weber vom Ortskundlichen Arbeitskreis und Bürgermeister Rainer Seibold
sowie Tanja Launer sprachen ein paar Worte zur Eröffnung:


Der Erzhäuser Maler Erhard Kosch überreichte dem Ortskundlichen Arbeitskreis ein großes Buch, ein sogenanntes Werkverzeichnis, in dem alle seine künstlerischen Werke aufgeführt und zu bewundern sind. Georg Weber, der dieses Buch erstellt hatte, gab Informationen zum Maler und zu den Überlegungen, warum dieses Buch seinen Platz im Erzhäuser Museum finden soll.

Erhard Kosch überreichte das Buch an den Leiter des Ortskundlichen Arbeitskreises, Hans Schmidt.

Brigitte Weber bedankte sich im Namen des Ortskundlichen Arbeitskreises
und überreichte einen Blumenstock an Frau Kosch.

 

Die Aussteller im Saal im Erdgeschoss:

Frau Hohmann verkaufte an ihrem Stand im Erdgeschoß Gelee, Plätzchen und Mistelzweige.
Auch hier ging der gesamte Erlös komplett an Familie Germann - 150 €!

 

Im Erdgeschoss gegenüber ist ein großer Raum des Jugendzentrums. Dort spielten einige Jungen mit einer Spielekonsole und an einem Billardtisch, während die Mädchen mit ein wenig Unterstützung Plätzchenteig zusammenrührten, die Plätzchen durch Ausstechen formten und im Ofen fertigbackten.

 

Auf dem Treppenabsatz im ersten Stock wurden die vielfältigen Bücher bzw. Publikationen des Ortskundlichen Arbeitskreises angeboten:
 

 

Die Aussteller im Saal im ersten Stock:
 

Direkt beim Honigstand konnten Päckchen für Ivanychi abgegeben werden.

 

Auf dem Treppenpodest im zweiten Stock gab es Kaffee und Kuchen:
 

Und im Museumsraum Süd im zweiten Stock konnte man gemütlich Platz nehmen und Kaffee und Kuchen geniessen.

 

Im Museumsraum Nord im zweiten Stock gibt es viel zu sehen.
Einige Gäste nutzten die Gelegenheit zu einem ausführlichen Rundgang:
 

Der Kuchenvorrat "schmilzt" dahin:


Blick nach Norden aus den Fenstern:

 

Im Ersten Stock war der Stand von Familie Waltraut und Günter Heller aufgebaut.
Der Erlös für ihre Karten ging in diesem Jahr an die Familie Germann:
 


Insgesamt kamen 464,64 Euro zusammen. Familie Heller hat den
Betrag auf 500 Euro aufgerundet und an Familie Germann übergeben.
 


 

Das war wieder ein gelungener Hobbykünstlermarkt in der Schillerschule!

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